atlas BKK ahlmann

Hier finden Sie aufbereitete Informationen zu: Was macht das betriebliche Setting für Gesundheitsförderungsmaßnahmen so attraktiv und effektiv? Motive für ein betriebliches Gesundheitsmanagement - Rechtliche Rahmenbedingungen - Gesundheit als Managementaufgabe - Vorgehensweise: Bedarfsanalyse, Planung, Intervention, Evaluation - Empfehlungen für erfolgreiche betriebliche Gesundheitsförderung.

  • BGM ist die bewusste Steuerung und Integration aller betrieblichen Prozesse mit dem Ziel der Erhaltung und Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Beschäftigten.
  • BGM bezieht Gesundheit in das Leitbild, in die Führungskultur, in die Strukturen und in die Prozesse der Organisation ein.
  • BGM betrachtet die Gesundheit der Beschäftigten als strategischen Faktor, der Einfluss auf die Leistungsfähigkeit, die Kultur und das Image der Organisation hat.
  • BGM umschließt Arbeits- und Gesundheitsschutz, Betriebliches Eingliederungsmanagement und Betriebliche Gesundheitsförderung.
  • BGM wird oft mit der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) gleichgesetzt. Bei BGF geht es um zielgerichtete Maßnahmen in den Bereichen Bewegung, Ernährung, Psychische Gesundheit und Sucht. BGF ist ein wichtiger Baustein von BGM, BGM setzt aber eine Stufe höher an, steuert den Gesamtprozess und integriert weitere Teilgebiete, die die Gesundheit im Betrieb betreffen.
  1. Steigerung der Arbeitszufriedenheit und Mitarbeitermotivation, Verbesserung des Arbeitsklimas, Erhöhung der Mitarbeiterbindung und -loyalität, Verringerung der Fluktuation
  2. Steigerung der Arbeitseffizienz, Verbesserung der Qualität der Produkte und Dienstleistungen sowie Erhöhung der Produktivität
  3. Reduzierung physischer und psychischer Belastungen, Vorbeugung von Beschwerden und Erkrankungen, Senkung des Krankenstandes (Absentismus) und des Präsentismus (Krank-zur-Arbeit-gehen)
  4. Verbesserung des Unternehmensimages (inkl. der Beschäftigungsattraktivität), Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit
  • Partizipation: BGM lebt von der Einbindung und Beteiligung der Mitarbeiter in alle Prozesse. Vertrauensbildung, ausreichende Information und gezielte Einbindung sind entscheidende Erfolgskriterien.
  • Integration: Voraussetzung eines erfolgreichen betrieblichen Gesundheitsmanagements ist die abteilungsübergreifende Kooperation und Zusammenarbeit. Nur dadurch sind abgestimmte Prozesse möglich und Transparenz gewährleistet.
  • Ganzheitlichkeit: BGM nimmt das komplexe Zusammen-spiel aller Faktoren im Unternehmen ins Blickfeld, die die Gesundheit der Mitarbeiter und damit den Erfolg des Unternehmens beeinflussen. Im Fokus stehen die Arbeitsbe-dingungen, Strukturen und Prozesse (Verhältnisse) und das gesundheitsgerechte Verhalten der Beschäftigten.

Der Arbeits- und Gesundheitsschutz (AGS) und das betriebli-che Eingliederungsmanagement (BEM) sind für Arbeitgeber in Deutschland Pflicht, während die Betriebliche Gesund-heitsförderung (BGF) ein freiwilliges Instrument darstellt.
Die gesetzlichen Bestimmungen finden sich hier:

  • Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)
  • Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG)
  • Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)
  • Betriebliche Gesundheitsförderung (§ 20b SGB V)
  • Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten, arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren (§§1,14 SGB VII)
  • Betriebliches Eingliederungsmanagement (§ 84 SGB IX)
  • Bildschirmarbeitsverordnung (BildscharbV)
  • Arbeitszeitgesetz (ArbZG)
  • Gesetz zum Schutz der Beschäftigten vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz (BeSchuG)


Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist ein strukturierter, geplanter und koordinierter Prozess. Die Schritte zum Ziel sind als Lernzyklus angelegt, der eine Bedarfsanalyse und Zieldefinition, die Planung und Ausführung geeigneter Maßnahmen sowie die kontinuierliche Kontrolle und Bewertung der Ergebnisse umfasst.  

 

  1. Vorbereitungsphase: Information, Bewusstwerdung und Beratung: Welche grundsätzlichen Ziele verfolgen wir?
  2. Nutzung/Aufbau von Strukturen: Aufgabenbereiche und Verantwortung: Welche bestehenden Strukturen zum Thema Gesundheit können wir nutzen? Welche sollten neu geschaffen werden?
  3. Analyse: Systematische Erfassung der gesundheitlichen Situation im Unternehmen und seiner Beschäftigten (Ursachen und Einflussgrößen auf die Gesundheit sowie vorhandene Ressourcen und Infrastrukturen). Wo stehen wir momentan?
  4. Maßnahmenplanung: Prioritäten erkennen und Ziele setzen, Maßnahmen ableiten und planen. Wo wollen wir hin? 
  5. Umsetzung: Systematische Durchführung und Steue-rung von ziel- und bedarfsorientierten Maßnahmen
  6. Ergebniskontrolle: kontinuierliche Plan- und Zielkontrolle, Strukturen, Prozesse und Ergebnisse dokumen-tieren und bewerten, Hindernisse erkennen und über-winden. Haben wir das gesetzte Ziel erreicht?     
  • BGM setzt immer ein klares Konzept voraus, das sich an den Bedürfnissen des Unternehmens und der Beschäftigten orientiert.
  • Hilfreich ist die Verständigung auf ein Leitbild, das Gesundheit als strategisches Unternehmensziel verankert.
  • Das gesundheitliche Leitbild muss durch die Unternehmensführung gelebt werden und Eingang in die Unterneh-menskultur finden.
  • Der Erfolg aller Anstrengungen hängt maßgeblich von der aktiven Beteiligung der Beschäftigten ab.
  • BGM sollte langfristig und dauerhaft angelegt sein sowie kontinuierlich überprüft und an sich verändernde Bedürfnis-se und Verhältnisse des Unternehmens angepasst werden.
  • BGM wird als Führungsaufgabe wahrgenommen und in bestehende Managementsysteme integriert.
  • Gutes Projektmanagement ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Es empfiehlt sich, entsprechende Strukturen zu implementieren, etwa einen Steuerkreis als organisatorische Plattform.